Kunstweg Rimbach

Obwohl ich diesen Weg gefühlt schon hunderte mal gegangen bin, habe ich nie so ganz genau hingeschaut. Es geht los am Parkplatz an der Tränke. Und – oh wie nett – hier wurde ich gleich noch von einem kleinen Kunstwerk außer der Reihe begrüßt: irgendjemand hat eine Mini-Moos-und-Stöckchen-Skulptur auf einem Baumstamm gebaut, ein kleiner Bonsai mitten im Wald.

Blick über einen bemoosten Baumstamm auf einen Waldparkplatz
„Naturkunst“ beim Tränkeparkplatz

Geheimnisvolles, verwittertes, verrostetes Schild

Außerdem ist gleich an der Tränke ein geheimnisvolles, verwittertes „Verkehrsschild“ beziehungsweise eine Art Metallfahne, von dem ich glaube, es ist von Odo Rumpf, denn der „Röhrende Hirsch“ hat ähnliches Geweih.

„Ausbruch“ von Martin Hintenlang, Sandstein/Granit, 2003

Gleich am Ende des Parkplatz, dort wo es weiter in den Wald hineingeht und gegenüber vom romantischen Tümpel, ist ein dreiteiliges Ensemble aus einer Figur und zwei Raumblöcken aufgebaut. Es trägt den Titel „Ausbruch“ und ist von Martin Hintenlang. Die Sonne stand ja noch tief und ich hatte insofern Glück, dass ich eine gut erkennbare Silhouette mit der Kamera auf der linken Steinplatte einfangen konnte. Welche Fragen stellen sich mir? Hmm, das Steingesicht, welches ja eigentlich nur ein Halbes ist, ist irgendwie „ausgebrochen“, das Muster auf den Steinplatte könnten Menschenmassen sein, aus denen diese Figur ausgebrochen ist. Bereits hier wird mir klar, dass dies erst der Anfang einer Reise in die Welt der nahen Kunstwerke und Kunstwege sein wird und weitere Recherchen folgen werden. Ich habe diese Skulptur für mich übrigens immer Aristoteles genannt.

Schatten einer Kopfskulptur auf roter Sandsteinplatte
„Ausbruch“ von Martin Hintenlang (Detail)
Dreiteilige Skulptur, ein Granitkopf auf einer Granitstele vor zwei roten Sandsteintafeln
„Ausbruch“ von Martin Hintenlang
Dreiteilige Skulptur, ein Granitkopf auf einer Granitstele vor zwei roten Sandsteintafeln
„Ausbruch“ von Martin Hintenlang
Kopf aus Granit
„Ausbruch“ von Martin Hintenlang (Detail)

„Psalm 91“ von Markus Sauermann, Sandstein, 2003

Meine interne Benennung hierfür: „Der Steinmann“. Beim Nachrecherchieren habe ich folgendes herausgefunden: Beim Psalm 91 handelt es sich um einen Trostpsalm. Interessanterweise findet ein Teil dieses Psalms auch als Eingangspsalm am ersten Fastensonntag Verwendung. Und – zufällig ist heute der erste Fastensonntag!

Er ruft mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.“

Psalm 91, Vers 15 und 16
Sandssteinskulptur, die zwei kubische Figuren oder Zustände in einem Block darstellt
„Psalm 91“ von Markus Sauermann

„Röhrender Hirsch“ von Odo Rumpf, Industriefunde, 2002

Interner Name: Der Hirsch. Meine Marke, als ich vor Jahren wieder mit dem Joggen begann, denn ab hier wird es dann langsam steiler und anstrengender, also schnell umdrehen – und besser als garnicht loslaufen. Diese Skulptur macht mir gute Laune. Leider ist sie schon etwas in die Jahre gekommen: Hirsch auf der Website von Odo Rumpf

Hirschskulptur, aus Schrottteilen zusammengebaut
„Röhrender Hirsch“ von Odo Rumpf

„Auf dem Weg“ von Marianne Korbien-Braun, Leimplatten/Lack, 2003

Tatsächlich liegt diese Werk an dem Weg, aber inhaltlich handelt es vermutlich vom „Auf-dem-Weg-sein“ sein, dem Lebensweg mit seinen unterschiedlichen Facetten. Ich sehe hier Gestalten als Einzelpersonen, in Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen. Je nachdem welcher Blickwinkel eingenommen ist, ergeben sich ganz unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten dieser im Dreieck aufgestellten Szenen. Obwohl auch hier schon eine gewisse Patina angesetzt hat, leuchten die Bilder immer noch in kräftigen Farben. Mein interner Name dieser expressionistisch-anmutenden Installation war bislang immer: der „August Macke“. Marianne Korbien-Braun ist bereits verstorben.

„Last“ von Oliver Jöst, Sandstein, Stahl, 2003

Last but not least – kommt das letzte Kunstwerk auf diesem Weg. Dieser stählerne Gesell macht einen wahrlich fröhlichen Eindruck auf mich. Die große Last scheint er doch mit relativer Leichtigkeit zu heben. Ein bisschen wie: „Schaut her, es geht doch!“

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